Mental Health Hub: Ein digitales Zuhause für deine psychische Gesundheit

Das deutsche Hilfesystem für Menschen mit psychischen Erkrankungen präsentiert sich
 oft als unübersichtlicher Flickenteppich regionaler Angebote. Gleichzeitig birgt die
 fortschreitende Digitalisierung immense Chancen, niedrigschwellige und flexible
 Zugänge zur psychischen Unterstützung zu schaffen. Um die Orientierung für
 Hilfesuchende zu erleichtern und das Potenzial digitaler Interventionen – wie die
 bereits im DiGA-Verzeichnis gelisteten Mental-Health-Apps – voll auszuschöpfen,
 bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Bund und Ländern, um eine zentrale
 Anlaufstelle zu schaffen und gleichzeitig Hürden im Zugang zu digitalen Angeboten
 abzubauen. Deshalb fordern wir:

 

 I. Bundesweite Plattform für psychische Gesundheit 

 Wir fordern eine zentrale erste Anlaufstelle für Menschen mit psychischen
 Erkrankungen. Hierfür müssen Bund und Länder zusammenarbeiten, damit eine zentrale
 Onlineplattform mit eigener Telefonnummer geschaffen wird, welche bei Bedarf auf
 regionale Angebote verweist und den Betroffenen die benötigte Hilfe zukommen lässt.
 Diese Onlineplattform soll durch eine App erweitert werden, welche Grundlegende
 Hilfestellungen liefert und die Betroffenen unter anderem bei der Antragstellung von
 der Erstattung für Mental Health Apps unterstützt.

 

 II. App Erstattung erleichtern

 Seit 2019 ist es für die gesetzlichen Krankenversicherung verpflichtend, dass
 bestimmte Apps für die psychische Gesundheit erstattungsfähig sein müssen. Welche
 dies genau sind, wird DiGA-Verzeichnis (Digitale Gesundheitsanwendungen) des
 Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) festgelegt, welches
 fortlaufend aktualisiert wird. Allerdings sind die Apps fast ausschließlich per
 Verordnung erstattungsfähig, sprich es muss eine Verschreibung vom Arzt vorliegen,
 damit die App erstattet werden kann. Wir fordern, dass in das DiGA-Verzeichnis
 passende Apps aufgenommen werden, die ohne Verordnung erstattet werden können, um die
 Hemmschwelle qualitativ hochwertige Hilfe anzunehmen, zu senken und die Wartezeit
 Betroffener vor Therapiebeginn zu erleichtern. Der Antrag zur Erstattung dieser Apps
 soll niedrigschwellig angeboten werden, möglichst einfach formuliert und leicht zu
 finden sein. Die Forderung der verordnungslosen Erstattung gilt insbesondere für
 DiGAs, die auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen abzielen.

Antragssteller: Laura Gehring, Tobias Strobel